26.01.2021
E-Bike fahren bei Minusgraden - kein Problem, wenn Sie diese Tipps beachten
Zugegeben - der Winter ist nicht gerade die beste Zeit zum E-Bike fahren. Doch die Technik ist robuster, als viele denken, und wenn Sie ein paar wichtige Punkte berücksichtigen, macht das E-Bike-Fahren auch bei Minusgraden, Schnee, Nässe oder schwierigen Sichtverhältnissen Spaß. In diesem Artikel erfahren Sie, wie sie auf ihrem E-Bike sicher und bequem durch die kalte Jahreszeit kommen.
Wie viel Kälte verträgt mein E-Bike?
Das Fahren bei Minusgraden macht herkömmlicher Fahrradtechnik kaum etwas aus. Prüfen Sie beim Winter-Check Bremsen und Licht und gönnen Sie der Kette eine Extra-Ölung. Kettenantriebe können Sie mit Spezialfett schützen; bei Getriebeschaltungen und Riemenantrieben ist das nicht nötig, weil die Antriebstechnik gut geschmiert und geschützt im Gehäuse arbeitet.
Der Motor des E-Bikes verträgt Temperaturen zwischen -10 und +40 °C in der Regel problemlos. Sogar der Akku kann auch bei großer Kälte noch gut funktionieren, denn während der Stromentnahme entsteht Wärme, mit der er sich während der motorunterstützten Fahrt selbst "beheizen" kann. Um ihn dabei zu unterstützen und sicherzustellen, dass er selbst beim E-Bike-Fahren bei Minusgraden stets in der richtigen Betriebstemperatur bleibt, können Sie Ihren Akku mit einem speziellen Überzug aus Neopren schützen.
Wird das E-Bike gerade nicht benutzt, kühlt der Akku jedoch aus, und das kann bei Frost zu einem Verlust an maximal nutzbarer Kapazität und allgemeiner Leistungsfähigkeit führen. Daher sollten Sie den Akku bei kalten Temperaturen möglichst nicht draußen am Fahrrad lassen, sondern ihn mit ins Haus nehmen, zum Beispiel in den warmen Keller oder die Wohnung.
Die richtige Akkupflege für das winterliche E-Bike-Fahren
Bei Minusgraden fühlen sich Akkus generell nicht so wohl wie bei mäßigen Temperaturen. Die optimale Betriebstemperatur eines modernen Lithium-Ionen-Akkus liegt zwischen 15 und 20 °C. Ohnehin altersschwache Akkus bringen beim E-Bike-Fahren bei Minusgraden oft keine ausreichende Leistung mehr - dann ist es Zeit, über einen Zellenaustausch nachzudenken, statt sich den ganzen Winter darüber zu ärgern.
Wie schon erwähnt, kann sich der Akku beim Fahren selbst erwärmen. Er sollte jedoch bei grimmiger Kälte nicht zu lange draußen bleiben. Ein ausgekühlter Akku sollte auch nicht sofort zum Laden an die Steckdose angeschlossen werden, sondern sich zunächst langsam auf Zimmertemperatur erwärmen können.
Um zu verhindern, dass der Akku Schaden nimmt, ist bei manchen Systemen das Laden in zu kaltem Zustand gar nicht möglich. Bis die Raumwärme auch den Kern des Akkus erreicht hat, dauert es allerdings eine Weile - falls die Zeit dazu einmal nicht reicht, fahren Sie danach lieber nur mit minimaler Unterstützungsstufe, um den Akku zu schonen.
Warm, trocken und sicher: So macht das E-Bike-Fahren auch bei Winterwetter Spaß
Das Radeln mit Motorunterstützung ist weniger anstrengend als das Strampeln auf einem normalen Fahrrad. Man gerät weniger schnell ins Schwitzen und kann darum beim E-Bike-Fahren bei Minusgraden problemlos warme Kleidung tragen - am besten mehrere Lagen, und den Regenschutz nicht vergessen. Ist die Fahrbahn rutschig, starten Sie mit niedrigerem Assist-Level, damit das Antriebsrad beim Beschleunigen nicht durchdreht. Pedale mit Haftbelag verhindern das Abrutschen der Füße; bei Plastikpedalen lässt sich derselbe Effekt durch das Anrauen mit Schleifpapier erzielen.
Für mehr Sicherheit unterwegs können Sie den Sattel ein wenig tiefer stellen - so stehen Sie in Gefahrsituationen schneller mit beiden Füßen auf dem Boden. Den Reifendruck auf das zulässige Minimum zu senken, erhöht die Auflagefläche des Reifens und damit ebenfalls die Rutschsicherheit. Spikesreifen sind allerdings nur für E-Bikes mit Unterstützung bis 25 km/h zugelassen, für S-Pedelecs sind Spikes verboten.
Bei extrem harten Wetterbedingungen, etwa wenn es hohe Schneeverwehungen gibt,
kann es aus Sicherheitsgründen dennoch ratsam sein, das E-Bike zu Hause zu lassen. Fragen Sie sich einfach vor der Fahrt, ob sie bei diesem Wetter auch mit dem normalen Fahrrad starten würden - falls nicht, nehmen Sie lieber die öffentlichen Verkehrsmittel oder gehen Sie zu Fuß.